Stiftung Mensch und Ökonomie
Stiftung Mensch und Ökonomie

Die Stiftung unterstützt Forschung über sozial-oekonomische Ungleichheit.

Ist die soziale Marktwirtschaft wie wir sie kennen noch zeitgemäß?

Welche oekonomischen Alternativen stehen zur Verfügung um die Tragödie der globalen Ungleichheit und Armut zu beseitigen?

Die Stiftung möchte neue volkswirtschaftliche Lehren in ein oekonomisches Simulations-Projekt einbinden, indem Vorstellungen der One World Oekonomie berücksichtigt werden. Gefragt sind deshalb Experten aus Sozialwissenschaften, Unternehmen, Mediziner, Studierende aus unterschiedlichen Disziplinen, Verbraucher, Politiker und Jugendgruppen, die keine Angst haben neues Denken zu vertreten.

In diesem Projekt werden die herrschenden volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen analysiert und diskutiert. Es ist an der Zeit, neue Paradigmen zu entwickeln damit die tradierten Wirtschaftwissenschaften einem Transformationsprozess unterzogen werden können.

Gerade durch die Decodierung der Vergangenheit und der gegenwärtigen oekonomischen Praktiken, sollen Erkenntnisse umgesetzt werden, die es uns erlauben neue Wege des globalen Wirtschaftens zu konstruieren.

Neues Spiel, neue Regeln, neue Strategien.

Die Regeln für den Welthandel sind immer von den jeweils vorherrschenden Volkswirtschaften geschrieben und durchgesetzt worden. Im neunzehnten Jahrhundert von Großbritannien, im zwanzigsten Jahrhundert von den USA. Im einundzwanzigsten Jahrhundert aber wird es wahrscheinlich keine Macht mehr geben, welche die Regeln im Wirtschaftsgefüge festlegen kann. Die oekonomische Welt ist multipolar geworden. Wie aber werden die neuen Regeln für das globale Zusammenspiel der oekonomischen Kräfte in einer amorphen, multipolaren Welt neu gestaltet?

Projektziel: Durch die Interdisziplinäre Projektforschung sollen Wege der Entstehung und zukünftige Verhinderung von oekonomischer Ungleichheit ohne vorgefertigte Denkmuster entwickelt werden. Allen Akteuren sollte bewusst sein, dass globale Ungleichheit in unserer vernetzten Welt immer Auswirkungen auf kleinste oekonomische Einheit haben. Vielleicht nicht gleich heute sichtbar, aber spätestens morgen.

Projektleiter:

 

Berlin

Macht Armut Reich ???????

 

 

Der rote Faden der Stiftung Mensch und Oekonomie ist die Aufdeckung und Analyse der Ungleichheit. Die Gefährlichkeit der Ungleichheit zeigt sich in allen gesellschaftlichen Vorgängen global wie national.

Die Wachstumsfalle: Aufschwung = Wachstum = Wohlstand für alle?

Im letzten Aufschwung 2005 - 2008 entstanden mehr als eine Million neuer Arbeitsplätze in Deutschland. Gleichzeitig sank die preisbereinigte Lohn- und Gehaltssumme um 1,5 Prozent. Fast jeder dritte Beschäftigte hat heute ein prekäres Beschäftigungsverhältnis. Etwa sieben Millionen Geringverdiener erhalten weniger als neun Euro die Stunde. Arbeitslosigkeit und die Angst vor Hartz IV machen die Beschäftigten erpressbar. Die Lohnquote stürzte von 72,2 Prozent im Jahr 2000 auf heute 67,4 Prozent. In den letzten sieben Jahren sanken permanent die Reallöhne. Damit hat Deutschland die schlechteste Lohnentwicklung in Europa. Eben diese Lohnschwäche verschärft die soziale Ungleichheit. In keinem Industrieland nahmen die Einkommensunterschiede so stark zu wie in Deutschland. Die Armutsquote kletterte um ein Drittel auf heute 18 Prozent. Gleichzeitig explodierten die Spitzengehälter der Manager, Banker und Broker. Die größte Kluft gibt es bei den Vermögen. Das reichste Zehntel besitzt mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Die untere Hälfte der Bevölkerung geht hingegen leer aus.

 

Sozialkapital versus Finanzkapital:

Der Wirtschaftsnobelpreisträger Kenneth Arrow hatte bereits 1972 festgestellt, dass nahezu jede oekonomische Transaktion ein Element an Vertrauen enthält. Doch erst seit den 1990er Jahren widmet sich die Wirtschaftswissenschaft diesem Thema. In den vergangenen Jahren ist dazu ein regelrechter Boom ausgebrochen. Mittlerweile ist es wissenschaftlich erwiesen, dass ein Zusammenhang zwischen Sozialkapital und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit besteht. Das hohe Sozialkapital der skandinavischen Länder ist also nicht Ausdruck eines hohen pro Kopf Einkommens, ebenso wenig ist das niedrige Sozialkapital Süditaliens die Folge des wirtschaftlichen Niedergangs, im Gegenteil: Sozialkapital generiert Wohlstand und einen hohen Lebensstandart.

Allgemein ausgedrückt entsteht Vertrauen in Mitmenschen dadurch, dass sich die Mitglieder einer Gesellschaft aus moralischen Gründen an formelle und informelle Regeln halten, obwohl ein egoistischer Bruch dieser Regeln mit persönlichem meist materiellem Gewinn verbunden wäre und keine formalen Sanktionen damit verbunden wäre. Für den Wirtschaftsprozess ist Sozialkapital elementar. Der Unternehmer kann sich sicher sein, dass sich der Vertragspartner an Abmachungen hält. Seine Angestellten handeln loyal im Sinne der Firma, obwohl er ihr Verhalten nicht vollständig kontrollieren kann. Banken geben Kredite, weil sie ihren Kunden vertrauen, Firmen können somit mehr investieren. Sozialkapital senkt daher nicht nur ganz erheblich Transaktionskosten, es ermöglicht die Realisierung von Transaktionen, die anderweitig nicht zustande kämen.

Die Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft sind somit aus oekonomischer Sicht und dem demokratischen Willensbildungsprozess entspringenden Protesten, gut beraten, nicht mit deskreditierenden Äußerungen zu begegnen. Sozialkapital ist der Schmierstoff für nachhaltige Entwicklung in allen Gesellschaften.

Heinrich-Böll-Stiftung

Forschungsprojekt: Gemeingüter, ein vergessener Produktionfaktor?

 

Es ist an der Zeit den Marktbegriff zu erweitern, denn die traditionellen oekonomischen Organisationsmodelle sind nicht wirklich menschengerecht. Die am Markt agierenden Marktakteure arbeiten nicht mit gleichen Mitteln, wie zeitgleiche Informationen und Zugang zu den Ressourcen.

Arbeit – Boden – Kapital. die traditionellen Faktoren der kapitalistischen Oekonomie haben den Faktor – Gemeingüter – schlichtweg unterschlagen.

Die Bedeutung der Allmende (Gemeingüter) muss nun endlich in die Debatte der oekonomischen Neugestaltung der globalen Wirtschaftsstrukturen eingebracht werden.

Das Forschungs-Projekt der Stiftung – Wem gehört die Welt – erfasst einen neuen Forschungsansatz über den Umgang und Intaktheit ihrer Gemeingüter, gleichbedeutend mit der Intaktheit ihrer sozialen Beziehungen, ihrer Werte und Identität. Geld kann dies alles nicht ersetzen. Angestoßen wurde die Diskussion von der Heinrich-Böll-Stiftung unter Silke Helfrich (Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter) 2009.

Projektziel:

Die Stiftung Mensch und Oekonomie nimmt dies zum Anlass, eine jährlich stattfindende Regional-Konferenz über den Zustand und der Demokratisierung unserer Gemeingüter ins Leben zu rufen.

Angesprochen werden deshalb regional agierende, Vereine, Stiftungen, Organisationen, Parteien, Initiativen, Unternehmen, Bürger etc. die an der Verwirklichung eines demokratischen Gemeingüter-Wesens interessiert sind.

Anprechpartner:

Gemeingueter_Report_Commons.pdf
PDF-Dokument [1.8 MB]
Druckversion | Sitemap
© Stiftung Mensch und Ökonomie